Kalt- oder warmgepresstes Hundefutter?

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Hundebesitzer konfrontieren sich zwangsläufig mit der Ernährung ihrer Hunde. Viele Fachbegriffe sind schwer verständlich. Gerade im Bereich des Trockenfutters schwirren Worte wie „kaltgepresst“ und „extrudiert“ umher. Worin bestehen die Unterschiede?

Gesunder Hund

Der Hund ist von Natur aus ein Fleischfresser. Seinen Speiseplan rundet er ab mit Obst und Gemüse, welches ihm wichtige Nährstoffe liefert. Getreide und seine Produkte sind für eine gesunde Ernährung Ihres Hundes im Regelfall unnötig. Ausnahmen bilden bestimmte Krankheiten. Idealerweise besteht die tägliche Futterration zu 70-80% aus Fleisch und zu 20-30% aus Obst, Gemüse, Nudeln, Kartoffeln oder Reis.
Wer seinen Hund mit Trockenfutter- oder Nassfutter ernährt, ist darauf angewiesen, dass der Hersteller alle gesunden Zutaten ausgewogen mischt. Ihr Hund verdaut vorher erhitztes Obst und Gemüse leichter und schneller. Er kann die Vitamine und Mineralstoffe sofort verwerten. In der Herstellung von Trockenfutter werden die Bestandteile extrem zerkleinert oder püriert und anschließend erhitzt und gepresst. Die Höhe der Temperatur hat Einfluss auf die Nahrung.

Die Unterschiede im Trockenfutter

Ein extrudiertes oder heißgepresstes Trockenfutter ist ein mittels Wasserdampf extrem erhitztes Futter. Mindestens 90° Celsius sind nach einer EU-Verordnung vorgeschrieben, um Keime und Bakterien abzutöten und hygienische Standards einzuhalten. Der Vorteil von extrudiertem Futter liegt darin, dass der Hund die Nährstoffe gut aufgeschlossen präsentiert bekommt. Die Nachteile: Die Nahrung kann nicht weiter weg vom Ursprungszustand sein. Zudem erzeugt das Beimengen von Luft und Füllstoffen den Eindruck einer großen Menge. Je höher die Fütterungsempfehlung auf der Verpackung, desto eher dürfen Sie von unnötigen Füllstoffen ausgehen. Da wertvolle natürliche Vitamine der Hitze nicht standhalten, kommt der Hersteller um die Zugabe künstlicher Vitamine nicht herum.

Beim sogenannten kaltgepressten Hundefutter werben die Hersteller damit, dass sie die Zutaten keiner großen Hitze aussetzten. Das bedeutet, dass die Nährstoffe besser erhalten blieben. Jedoch bezieht sich der Begriff „kaltgepresst“ in den meisten Fällen auf das Pressen der pürierten Zutaten in die Pelletform. Falls der Hersteller das Futter vor dem Pressen tatsächlich bei geringen 40-50° C erhitzte, verstieße er gegen geltendes Recht. Der Begriff „kalt“gepresst suggeriert eine schonende Verarbeitungsform, die in der Form bei Trockenfutter nicht stattfindet.
In der Praxis unterscheiden sich die beiden Herstellungsverfahren um weniger als 20° C. Genaue Angaben sind schwer zugänglich.

Die Deklaration

Egal, für welche Futterform Sie sich entscheiden: Achten Sie auf eine Volldeklaration, so dass Sie in der Lage sind, jeden Bestandteil des Futters zu identifizieren.