Zahnstein beim Hund

Filed in Gesundheit, Tiergesundheit by on 17. Februar 2018 • views: 4392

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Images for Lensdrop by Matthias Zomer

Hundebesitzer können ein Lied davon singen, vom Zahnstein beim Hund. Nicht nur wir Menschen sind von der sogenannten Plaque betroffen. Obwohl Hunde weder Rauchen, Kaffee oder Tee zu sich nehmen. Dabei entsteht dieser unschöne Vorgang durch Bakterien, Futterreste und Kalksalzen aus dem Speichel. Auch Enzyme im Speichel stehen in Verdacht. Das wiederum schürt die Parodontose und führt im schlimmsten Fall zu Zahnausfall. Bei vielen Vierbeinern kommt es ganz schön dicke, da die Plaque nach und nach zunimmt. Denn weitere Zahnbelägen heften sich im Anschluss an. Davon bleibt kein Zahn verschont und der strenge Mundgeruch spricht Bände und weist auf das Übel regelrecht hin. Das Resultat ist nicht nur unansehnlich, sondern auch äußerst ungesund. Auch im Alter nimmt dieser Vorgang vermehrt zu und daher ist Zahnstein nicht so einfach unter den Tisch zu kehren. Die ästhetische Frage ist da wiederum ein ganz andere, ansehnlich ist es aber sicher nicht.

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Ursachen für Zahnstein beim Hund

Gerade die abgeschliffenen Zellen in der Maulschleimhaut sind ein Paradies für Keime und lassen eine feste Schicht entstehen. Weiterhin verhärtet Kalziumphosphat den Zahnstein und bildet eine kompakte Substanz. Demnach ist es des Hundebesitzers Pflicht seinem Hund ins Maul zu schauen. Denn nur durch eine regelmäßige Kontrolle und tägliche Pflege, beugt man der Plaque und den Ursachen im Wesentlichen vor.

Doch nicht nur Futterreste und Co. sind für Zahnstein verantwortlich. Auch zu geringer Speichelfluss kann mit ein Grund dafür sein. Ebenso stehen zuckerhaltig Futtermittel in Verdacht, die Vermehrung der Bakterien stetig voranzutreiben. Zahnbeläge wie die Plaque und Zahnstein arbeiten dann Hand in Hand. Selbst Zahnfehlstellungen und Hunde mit kurzen Schnauzen sind stark davon betroffen. Ein Kreislauf der sich so nun weiterhin fortsetzen.

Symptome für Zahnstein beim Hund

Ein Blick auf die Eck- und Reißzähne lässt das Ausmaß schon erahnen. Zudem bilden sich Zahnfleischentzündungen, sowie Zahnfleischtaschen, die im Nachgang bräunlich, grau-grünlich gefärbten Zahnstein zum Vorschein bringen. Kein schönes Bild und ungesund dazu.

Das Zahnfleisch ist dann gereizt, blutet und der üble Geruch steigt schon von weitem aufdringlich in die Nase. Die Folge von Zahnstein ist weiterhin die Zerstörung des Zahnhalte-Apparats. Die Parodontose führt zur Lockerung der Zähne und zum baldigen Ausfall. Ablagerungen auf den Zähnen machen sich breit und die mangelnde Zahnpflege tut dann ihr Übriges. Kein schöner Gedanke, wenn Ihr Liebling den Widrigkeiten schutzlos ausgeliefert ist.

Zucker auch bei Hunden ein Problem

Sicher füttert niemand Süßigkeiten in Form von Gummibärchen und Schokolade. Zumal diese giftig für Hunde ist. Zucker begünstigt die Vermehrung und Entstehung von Bakterien und kommt häufig in Industriefutter vor. Zudem ist es ungesund, macht dick und führt so ganz nebenbei zu Zahnstein und ist auch der Auslöser dafür. Zum einem fördert Nassfutter keinen Abrieb am Zahn. Zum anderen fördert Trockenfutter von schlechter Qualität die Vermehrung von Plaque und dem daraus resultierenden Übel und Problem.
Vorbeugen

Schnelles Handeln ist durch regelmäßige Kontrollen ein wahrer Pluspunkt für Ihren Hund. So erkennen Sie einfach und schnell Zahnprobleme und können entsprechend reagieren. Ohne gleich den Zahnstein professionell entfernen lassen zu müssen. Zudem spielen eine artgerechte Ernährung wie das „Barfen“ das biologisch artgerechte Rohfüttern, eine nicht zu unterschätzende Rolle. Auch sind rohe Kalbs- oder Lammknochen ideal. Doch bitte nur unter Aufsicht und Kontrolle das Kauvergnügen im Auge behalten. So bleiben die Zähne Ihres Vierbeiners gesund und sauber. Denn in diesen natürlichen Nahrungsquellen sind keine schädlichen Zuckerzusätze enthalten.

Wer möchte, kann seinem Hund die Zähne putzen. Dafür stehen verschiedene Varianten, wie Zahnbürsten für Hunde, Fingerlinge und dentale Hilfsmittel parat. Denn die Zahngesundheit wirkt sich auf den ganzen Organismus aus. Ebenso stehen verschiedene Pasten mit etlichen Geschmacksrichtungen parat. Hunde lieben den Leberwurstgeschmack und lehnen Pfefferminze und Menthol eher danken ab. Zwei bis dreimal wöchentlich reichen schon aus, um Verfärbungen und Ablagerungen gut in den Griff zu bekommen.

Somit ist die Zahnpflege von Welpenbeinen an, wichtige denn je. Da sich Ihr Hund schnell an das Prozedere gewöhnt und es eben zum Hundealltag dazugehört. Denn was Hänschen nicht kennt, mag Hans auch nicht mehr. In abgewandelter Form mit Wahrheitsgehalt bestückt. Gerade ältere Hund müssen regelrecht an die Zahnpflege gewöhnt und überredet werden. Sie wissen ja nicht, dass ihnen nur Gutes widerfährt.

Somit ist die richtige Fütterung und Pflege ein wirkungsvolles Zusammenspiel, dem Zahnstein beim Hund vorzubeugen.

Punkt für Punkt für Punkt eine Übersicht zu Vorbeugemaßnahmen:

• Regelmäßiges Zähneputzen
• Futter ohne Zuckerzusatz
• Barfen
• Regelmäßige Gebisskontrolle
• Rohe Lamm- oder Kalbsknochen füttern
• Zahnreinigungsball verwenden (Spielzeug für Hunde)
• Natürliche Kauartikel verfüttern (getrocknete Putenhälse, Kaustangen usw.)

Alleine schon Kauknochen verhindernd optimal eine Neuentstehung und nehmen rein natürlich den Kampf mit der Plaque und dem Zahnstein auf. Demnach ist eine gesunde Ernährung mit essentiellen Nährstoffen ein Muss, um ein langes und zufriedenen Hundeleben zu gewähren. Die Zahngesundheit steht daher im Fokus und ist somit immer ganzheitlich zu betrachten.

Behandlung des Zahnsteins beim Hund

Reicht die Eigeninitiative nicht mehr aus, muss der Profi nun ans Werk. Viele Tierärzte und Tierkliniken, nehmen sich der Zahnsteinentfernung rein routinemäßig an. Meist bedarf dies einer Zusatzausbildung in der Zahnheilkunde.

Der Vorgang wird unter einer Sedierung oder leichten Narkose durchgeführt. Dafür stehen die Varianten mit dem Ultraschall Gerät oder manuell zur Verfügung. Im Vorfeld wird das Zahnschema diagnostisch abgeklärt und eine individuelle Behandlung erfolgt. Bedenken Sie dabei, dass Ihr Hund nüchtern bei einer Narkose antreten muss.

Mit einem Scaler einem Zahnreiniger, der Zahnstein-Entfernungszange und zusätzlichen Spüllösungen macht sich der Tierarzt nun ans Werk. So kann er Zahnfleischtaschen und Beläge entfernen, sowie zusätzlich eine Prophylaxe betreiben. Auch werden freiliegende Wurzeln geglättet und lose Zähne mittels einer OK- oder UK Zange extrahiert. Gerade die Ultraschall-Wellen sind perfekt für eine lupenreine Zahnreinigung, die den Zahnstein einfach und schnell absplittern lässt.

Im Anschluss werden die Zähne des Hundes geglättet, poliert und mit einem Lack versiegelt. So können sich Bakterien und Keime nicht so schnell wieder ansiedeln und ihr Unwesen treiben. Im Nachgang wacht auch Ihr Hund mit einem strahlend weißen und atemfrischen Lächeln wieder auf. Leider ist eine Narkose nicht zu umgehen, da Hunde bei der Behandlung weder stillhalten, noch sie in den meisten Fällen zulassen würden.

Zahnstein beim Hund – Die Prognose

Im Prinzip ist Zahnstein ein rein natürlicher Prozess. Dennoch führt er unbehandelt zum baldigen Zahnverlust. Die Maulflora darf daher keinesfalls vernachlässigt werden. Die Fellpflege alleine reicht demnach beim Hund bei weitem nicht aus. Denn nicht nur die Optik des Vierbeiners zählt. Geeignete Produkte wie Zahncremes für Hunde, lassen viele Folgen wie Zahnschmerzen und den Zahnverlust vermeiden.

Auch können Stoffwechselerkrankungen sowie Entzündungsvorgänge im Hund entstehen und sich weiter ausbreiten. Demzufolge ist die Prophylaxe bei Zahnstein mehr wie wertvoll und ein Wegweiser über den aktuellen Zustand des Gebisses. Oft deutet auch ein schlechtes Fressverhalten auf diesen Zustand hin.

Ausgewogen und gesund

Liebe geht durch den Magen, die Gesundheit auch. Viele strukturbedingte Prozesse werden im verstoffwechselt und nährstoffkompatibel umgesetzt. Somit ist die Ernährung bei Zahnstein das A und O. Ausgewogen und gesund und vor allem artgerecht sind die Eckpfeiler die mit einer regelmäßigen Gebisskontrolle ein gutes Zusammenspiel leisten. Somit hat Zucker in einem guten Hundefutter nichts verloren. Wer Nass- und Trockenfutter anbietet, bitte immer auf die Zusatzstoffe achten, oder eben barfen oder die traditionelle Hausmannskost füttern. Frisches Wasser ist weiterhin ein Muss, damit ihr Liebling die Futterreste besser abschlucken kann. Zahnstein ist und bleibt ein Problem, dem man vorbeugen und es gut behandeln kann. Sie als Hundebesitzer haben es somit in der Hand.


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